Als Praktikant oder Werkstudent bereits Berufserfahrungen sammeln.
Wir bringen Dir hier einmal die Vorzüge von Praktikumsstellen und Werkstudentenplätze näher und geben Dir zusätzlich noch einen Überblick über die unterschiedlichen Praktikumsarten. Außerdem erfährst Du auch, ob ein Praktikum oder ein Werkstudentenjob entlohnt wird oder nicht.
Arten von Praktika
Es gibt verschiedene Arten von Praktika. Zum einen gibt es das Schülerpraktikum, welches sich in vier weitere Arten unterteilen lässt: Schulpraktikum, Freiwilliges Praktikum, Regelmäßige Praxistage und Fachpraktikum. Das Schülerpraktikum läuft i.d.R. über einen Zeitraum von einer bis vier Wochen. Da das Schülerpraktikum von Deiner Schule vorgeschrieben wird, absolvierst Du es während Deiner Schulzeit, wodurch Du in diesem Zeitraum nicht zur Schule gehst, sondern durchgängig in Deinem Praktikumsbetriebs arbeitest. Häufig musst Du auch Deine Eindrücke, Erfahrungen und Gelerntes in einem Praktikumsbericht niederschreiben. Für ein Freiwilliges Praktikum hast Du Dich selbst entschieden und führst es bspw. in Deinen Ferien durch. Die Dauer hängt von Dir und Deinem Unternehmen ab und kann von wenigen Tagen über mehrere Wochen gehen. Bei den Regelmäßigen Praxistagen handelt es sich um ein von Deiner Schule vorgeschriebenes Praktikum, bei dem Du einzelne Praktikumstage, die sich über Dein gesamtes Schuljahr verteilen lassen können, in einem Unternehmen verbringst. Auch das findet während Deiner Schulzeit statt und so kann es sein, dass Du bspw. an einem Tag in der Woche in Deinem Praktikumsbetrieb arbeitest anstatt die Schulbank zu drücken. Das Fachpraktikum während der Schulzeit wird häufig von Berufsschulen vorgeschrieben und findet im sogenannten Blöcken statt. Das bedeutet, dass Du eine bestimmte Zeit (z.B. einige Wochen oder sogar Monate) in der Schule verbringst und dann für einen bestimmten Zeitraum im Unternehmen arbeitest. Dabei wechseln sich diese Schul- und Unternehmensphase ab. Abgeschlossen wird dieses Praktikum mit einem Praktikumsbericht, welches von Dir zu erstellen ist.
Auf der anderen Seite gibt es bspw. noch das Vorpraktikum, Fachpraktikum, das Praxissemester oder das Anerkennungspraktikum. Ein Vorpraktikum ist manchmal notwendig, um für einen bestimmten Studiengang angenommen zu werden. Häufig beträgt die Praktikumsdauer sechs bis dreizehn Wochen. Das Fachpraktikum während eines Studiums soll Deinen fachlichen Kenntnisstand untermauern und vertiefen, wodurch Du Dich mit Deinem Fachbereich noch genauer auseinandersetzt. Wie der Name bereits verrät, handelt es sich bei einem Praxissemester um ein Praktikum, welches sich über ein komplettes Unisemester vollstreckt. In dieser Zeit kannst Du Dich ausprobieren und Einblicke von einem Beruf erhalten, da Du u.a. den realen Arbeitsalltag des Berufes kennenlernst. Für manche Studiengänge erhältst Du die staatliche Anerkennung erst, nachdem Du ein Anerkennungspraktikum abgeschlossen hast. Dadurch kannst Du auch die Zeit zwischen Deinem Studium und Deinem Berufseinstieg überbrücken.
Vorteile von Praktika
Das Absolvieren von Praktika bringt Dir nur Vorteile ein. Du erhältst erste, reale Einblicke in den von dir gewählten Beruf, wodurch Du Deine Entscheidung für ein Studium oder für Deinen beruflichen Werdegang unterstützen kannst. Du beginnst also nicht „blind“ einen neuen Lebensabschnitt in Deinem Leben, sondern hast die Möglichkeit ggfs. Deine Richtung zu ändern, wenn der Beruf nicht das ist, was Du machen möchtest. Zusätzlich fördert ein Praktikum Deine Sozialkompetenzen und Du kannst bereits wichtige Kontakte knüpfen, die Du evtl. später gebrauchen kannst (z.B. für Dein Praxissemester oder Berufseinstieg). Zu guter Letzt machen sich Praktika besonders gut in Deinem Lebenslauf, weil zukünftige Arbeitgeber gerne sehen, dass Du bereits erste Berufserfahrungen gesammelt hast.
Bedingungen und Vorteile von Werkstudentenplätze
Ein Werkstudentenplatz bzw. ein Werkstudentenjob ist eine vergütete Tätigkeit neben dem Studium, bei der Du als Werkstudent während der Vorlesungszeit nicht mehr als 20 Stunden in der Woche arbeitest. In beidseitiger Abstimmung kannst Du in der vorlesungsfreien Zeit mehr Stunden im Unternehmen arbeiten. Für Unternehmen sind Werkstudentenplätze eine attraktive Möglichkeit, da der Werkstudent häufig über mehrere Semester in dem Unternehmen tätig ist und dadurch alle für seine Arbeit notwendigen Prozesse kennt und bereits nach kurzer Zeit eingearbeitet ist und dem Unternehmen so einen Mehrwert liefert. Die Voraussetzungen für einen Werkstudentenplatz sind, dass Du in einem Vollzeitstudium immatrikuliert bist, Dich auch nicht in einem Urlaubssemester befindest und noch keine Abschlussprüfung geschrieben hast. Vorteile eines Werkstudentenjobs sind, dass Du viel Praxiserfahrung sammelst, bereits Kontakte knüpfen kannst und Dein Arbeitgeber Dir ggfs. bei Deiner Abschlussarbeit unterstützend zur Seite stehen kann. Außerdem profitierst Du vom höheren Gehaltsniveau im Vergleich zu Minijobber und auch Deine (Sozial-) Abgaben fallen geringer aus.
Entlohnung von „Praktika / Werkstudentenplätze“
Dein Praktikumsbetrieb steht nicht in der Pflicht Dich zu vergüten, sofern Du als Praktikant eines Pflichtpraktikums, welches von Schulen oder Hochschulen vorgeschrieben wird, tätig bist. Erst wenn Du ein freiwilliges Praktikum mit einer Mindestdauer von über drei Monaten ausübst, hast Du Anspruch auf Vergütung zum Mindestlohn.
Deine Tätigkeit als Werkstudent wird entlohnt und Du kannst von dem Vorteil profitieren, dass Du als Werkstudent nicht an die 450-Euro-Begrenzung gebunden bist. Der Stundenlohn variiert von Unternehmen zu Unternehmen, aber häufig sind Stundenlöhne zwischen acht und zwölf Euro möglich.
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